Rentenversicherungsrecht

Befreiung eines angestellten Rechtsanwalts von der Rentenversicherungspflicht

Ein Rechtsanwalt ist von der Versicherungspflicht zu befreien, wenn er eine spezifisch anwaltliche Tätigkeit ausübt. Dem steht nicht entgegen, dass er hauptsächlich auf dem Gebiet der Forderungsbeitreibung tätig ist.

SG Köln, Urteil vom 30.09.2011 - S 36 R 1106/10


Rentenversicherungsrecht

Versicherungspflicht selbständig Tätiger

Selbständig tätige Handelsverterter unterliegen der Versicherungspflicht, wenn sie im wesentlichen und auf Dauer nur für einen Auftraggeber tätig sind und im Zusammenhang mit dieser Tätigkeit keinen versicherungspflichtigen Arbeitnehmer beschäftigen.

Bundessozialgericht, Urteil vom 09.11.2011 - B 12 R 1/10 R


Rentenversicherungsrecht

Erwerbsminderungsrente; eingeschränktes Leistungsvermögen auf nicht absehbare Zeit

Erwerbsminderungsrente erhält, wer auf nicht absehbare Zeit aus gesundheitlichen Gründen nicht in der Lage ist, unter den üblichen Bedingungen des allgemeinen Arbeitsmarktes noch mindestens sechs Stunden (teilweise Erwerbsminderung) oder mindestens drei Stunden (volle Erwerbsminderung) täglich erwerbstätig zu sein. Maßgeblich ist ein Zeitraum von mindestens sechs Monaten.

Bayerisches LSG, Urteil vom 28.03.2012 - L 19 R 846/10


Rentenversicherungsrecht

kein Anspruch auf Erwerbsminderungsrente trotz eingeschränkter Wegefähigkeit

Die Zusage der Übernahme von Fahrtkosten zu Vorstellugnsgesprächen oder einer Arbeitsstelle stellt eine Ausnahme vom Grundsatz dar, wonach die zum Rentenanspruch führende Wegeunfähigkeit erst durch die erfolgreiche Durchführung einer Maßnahme zur Teilhabe am Arbeitsleben behoben ist.

Bundessozialgericht, Urteil vom 12.12.2011 - B 13 R 79/11 R


Rentenversicherungsrecht

Gesamtsozialversicherungsbeitrag; illegales Beschäftigungsverhältnis

Ein Beschäftigungsverhältnis ist illegal, wenn zentrale arbeitgeberbezogene Pflichten des Sozialversicherungsrechts, wie Zahlungs-, Melde-, Aufzeichnungs- und Nachweispflichten, verstoßen wird. Ein Nettoarbeitsentget gilt als vereinbart, wenn der Arbeitgeber mindestens bedingt vorsätzlich gegen solche Pflichten verstoßen hat.

Bundessozialgericht, Urteil vom 09.11.2011 - B 12 R 18/09 R


Rentenversicherungsrecht

Verrechnung von Ansprüchen der Bundesagentur für Arbeit mit Altersrente durch Rentenversicherung

Die Verrechnung erfolgt durch Verwaltungsakt, der durch die Gerichte nicht als bloßer "formeller" Verwaltungsakt ohne Prüfung der Rechtmäßigkeit der Verrechnung aufgehoben werden kann.

Bundessozialgericht, Urteil vom 07.02.2012 - B 13 R 109/11 R